Workshops für (geflüchtete) Männer
Unsere zertifizierten Multiplikatoren bieten in Zweierteams Workshops für Männer in sozialen Treffpunkten und Geflüchtetenunterkünften an. In interaktiven Rollenspielen und Diskussionen werden die Teilnehmenden zur Auseinandersetzung mit Geschlechtergerechtigkeit, Männlichkeit, Geschlechterrollen, patriarchalen Strukturen und Gewalt im Namen der „Ehre“ angeregt.
Eine Workshopreihe besteht in der Regel aus vier Modulen, die aufeinander ausbauen:
- Kennenlernen und Identität – Die Teilnehmer tauschen sich über ihre Erfahrungen aus, lernen sich gegenseitig kennen und setzen sich mit Fragen von Zugehörigkeit auseinander.
- Biographiearbeit und Männlichkeit – Eigene Prägungen und Rollenbilder werden reflektiert. Die Männer vergleichen ihre Erfahrungen und diskutieren, wie sie Männlichkeit heute verstehen.
- Theater der Unterdrückten: „Ehre“ und patriarchale Gewalt – In einem Rollenspiel wird eine Situation von patriarchaler Gewalt dargestellt. Anschließend diskutieren die Teilnehmer, was „Ehre“ für sie bedeutet, wie Ehrvorstellungen Gewalt begünstigen können und welche Folgen dies für Familien und Gemeinschaften hat.
- Konflikte gemeinsam lösen – Aufbauend auf den vorherigen Modulen werden hier neue Wege ausprobiert, um Konflikte ohne Gewalt zu lösen. Die Teilnehmer üben alternative Handlungsweisen ein und entwickeln gemeinsam Lösungsstrategien.
Am Ende der Workshopreihe erhalten die Teilnehmer ein Zertifikat, wenn sie an allen vier Modulen teilgenommen haben.
Weitere Infos finden Sie in unserem Flyer.
Warum das wirkt
Die Workshops sind interaktiv und praxisnah. Biographiearbeit und Theaterpädagogik ermöglichen neue Perspektiven, fördern Empathie und regen zur Diskussion an. Dabei ist der Peer-to-Peer-Ansatz zentral: Gemeinsame biografische Erfahrungen und möglicherweise ähnliche Prägungen schaffen eine Verbindung und Vertrautheit zwischen den Workshop-Leitern und den Teilnehmern.
Eine zentrale Rolle spielt dabei die Methode der Biographiearbeit: Individuelle Erlebnisse im Rahmen der geschlechtsspezifischen Sozialisation dienen als Ressource für die Auseinandersetzung und die Reflexion der eigenen Haltung.
Theaterpädagogische Methoden wie Rollenspiele ermöglichen einen Rollenwechsel und erleichtern es, sich in die Situation anderer hineinzuversetzen und Hierarchien zwischen den Geschlechtern und Generationen, die durch patriarchale Normen aufrechterhalten werden, zu überwinden.