Menschen in prekären Aufenthaltssituationen sind vielen Risiken des Lebens schutzlos ausgeliefert. Die Nutzung lebensnotwendiger und alltäglicher Versorgungs- und Unterstützungsleistungen birgt das Risiko, dass ihr Status aufgedeckt wird. Die Angst vor Abschiebung durchzieht das ganze Leben und ist eine große psychische Belastung. Sie haben weder Krankenversicherung noch Zugang zum Sozialsystem. Oft wohnen oder übernachten sie unter unzumutbaren Bedingungen, verbunden mit absolut überzogenen Kosten. Ihren Lebensunterhalt erwirtschaften sie als billige, jederzeit kündbare Arbeitskräfte in Privathaushalten, im Bau- oder Reinigungsgewerbe, in der Gastronomie oder in der Kranken- und Altenpflege. Dort werden sie irregulär unter Umgehung der Sozialversicherungspflicht und ohne Krankenversicherung beschäftigt. Der Lohn ist oft unangemessen – oder wird ganz vorenthalten. Zahlreiche junge Frauen aus Mittel- und Osteuropa sind zudem prekär in der Prostitution tätig.
Krankheiten, Unfälle und Schwangerschaften, der Verlust der Wohnung oder der Arbeitsstelle, die Trennung vom Partner oder einfach die Absicht, ein Kind einzuschulen oder es im Kindergarten anzumelden, können für alle Betroffenen stets eine Krise bedeuten.
Kinder und Jugendliche
Die Konsequenzen einer irregulären Aufenthaltssituation treffen Kinder häufig besonders hart und wirken sich weitreichend auf ihr Leben aus. Daher konzentriert sich FIM mit einem Projektschwerpunkt auf Kinder, Jugendliche und deren Familien mit prekärem oder irregulärem Aufenthaltsstatus.